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Geschichten aus der SAW

«Die Gärten liegen uns so am Herzen wie die Mieter*innen»

Jeannine Genovese, Martin Krieg und Filippo Bisognano sorgen für die grüne Lunge der SAW: Das Gartenteam begleitet die Hauswarte bei der Pflege der Grünanlagen in den Siedlungen und hilft bei der Umsetzung grösserer Projekte. Bei ihrer Arbeit geniessen die drei viel Kontakt mit den Mieterinnen und Mietern.

«Wir sind zu dritt im Gartenteam der SAW. Ausser mir, Jeannine Genovese, setzen sich Martin Krieg und Filippo Bisognano für die Bepflanzung der SAW-Siedlungen ein. Wir arbeiten alle Teilzeit, aber wir achten darauf, dass wir so oft wie möglich zu zweit vor Ort sein können und dass an allen Wochentagen eine Person für Anfragen verfügbar ist. Die Pflege der einzelnen Siedlungen liegt in den Händen der Hauswarte. Klar, dass nicht jede und jeder den gleich grünen Daumen hat. In der Mehrzahl sind die Gärten aber sehr gut im Schuss. Einige sind wirklich wunderschön, denn schon in der Gründungszeit der SAW wurde darauf geachtet, dass es viel Grün um die Siedlungen hat und dass ‹naturnahe Anlagen› gebaut werden. Jedenfalls wurden nur einheimische Pflanzen und Sträucher gesetzt. Heute ist man mit Begriffen wie ‹naturnah› genauer. Dem tragen wir nicht nur bei Neubauprojekten Rechnung, sondern auch im sparsamen Umgang mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Das ist oft ein Balanceakt: Moos sieht schön aus, aber auf Gehwegen und Schwellen ist es rutschig und gefährlich. Dann muss es mit Wasserdruck oder mit schonenden Mitteln entfernt werden.

 

Büsche und Sträucher retten

Wir beraten und helfen bei grösseren Projekten. Es braucht uns auch, wenn eine Siedlung eine komplett neue Gartenanlage erhält, wie kürzlich beim Ersatzneubau der Siedlung Helen Keller in Schwamendingen, wo wir unsere Werkstatt haben. Als dort die Baugrube ausgehoben wurde, konnten wir einige der alten Büsche und Sträucher retten und in anderen Siedlungen wieder einpflanzen. Wenn ich heute die Azaleen in der Siedlung Mittelleimbach sehe, wo sie ihr neues Zuhause gefunden haben, freue ich mich jedes Mal. Oft weiss man ja nicht genau, ob eine Neubepflanzung gänzlich glückt. Das Grünzeug ist manchmal etwas eigenwillig, und die Landschaftsarchitekten wollen in den Augen von uns Gärtnerinnen und Gärtnern häufig zu viel.

 

Der Kontakt zu dem Mieter*innen motiviert uns

Ich arbeite seit gut sechs Jahren bei der SAW. Besonders schön an unserer Arbeit ist, dass wir so viel Kontakt zu Mieterinnen und Mietern haben. Sie bleiben gerne für einen ‹Schwatz› stehen und schauen uns bei der Arbeit zu. Vielen von ihnen liegen die Blumenwiesen, Hecken und Sträucher sehr am Herzen. Das freut uns natürlich und motiviert uns im Alltag. Manche versuchen auch, ihren Gartensitzplatz Stück um Stückchen zu vergrössern. Da müssen wir manchmal eingreifen, denn die Siedlungsumgebung ist für alle da, und oft dient sie auch als Durchgangsweg, der frei bleiben muss. Nicht alle verstehen, warum wir die Hecke vor ihrem Garten ausdünnen müssen. Da muss man sich Zeit nehmen und erklären, dass es den Pflanzen danach besser geht. Es ist doch schade, wenn man eine altgewordene Pflanze durch eine kleine Jungstaude ersetzen muss, weil man sie in den Jahren davor zu wenig geschnitten hat.

 

Eine intakte Natur ist wichtig

Die meisten erfreuen sich an unseren üppigen Blumenwiesen, die wir möglichst lange wachsen lassen, damit sie natürlich versamen können, bevor wir sie mit einem grossen Spezialmäher schneiden. Aber es gibt immer auch Leute, die reklamieren – wenn sie unter Heuschnupfen leiden oder Angst vor den Bienen haben. Ich versuche dann zu erklären, wie wichtig die Insekten für die Bestäubung der Blüten sind. Ohne Bienen gäbe es nicht nur keine Blumen mehr, sondern auch keine Kirschen, Äpfel, Birnen und Aprikosen. Ich möchte, dass mein heute zweijähriger Sohn in einer intakten Natur aufwachsen kann. Auch deshalb ist mir unser Beruf so wichtig.»